Schütze Dein Herz: Risikofaktoren kennen und gezielt senken

Heide Benser/Corbis

Ein gesundes Herz ist kein Zufall: Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO entstehen 80 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Verhaltensweisen, die wir selbst beeinflussen können. Folglich kann jeder selbst etwas tun, damit das Herz gesund bleibt.

Nimm es in die eigene Hand

Gesundheit und ein langes Leben stehen auf der Wunschliste der Menschen ganz oben. Unser Herz hat dabei eine Schlüsselfunktion. Wie leistungsfähig der "Motor unseres Lebens" ist, haben wir weitestgehend selbst in der Hand. Oft sind nur wenige gezielte Gewohnheitsänderungen nötig, um das Herz aus der Gefahrenzone zu bringen. Denn die Faktoren bedingen sich gegenseitig und bilden eine Ursachen-Wirkungskette, die sowohl in negativer als auch in positiver Richtung funktioniert. Ein Beispiel: Wer z.B. seine Ernährung bewusster gestaltet, reduziert Gewicht, hat mehr Freude an Sport und Bewegung, senkt seinen Blutdruck und  beeinflusst seine Blutwerte positiv. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre persönlichen Schwachstellen ausfindig zu machen und verwandeln Sie Ihre Risiko- in Schutzfaktoren!

Wichtig zu wissen: Auch Menschen mit einem gesunden Lebensstil sollten etwa ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig Blutdruck, Cholesterinwerte und Blutzucker untersuchen lassen. Denn nicht alle Erkrankungen sind hausgemacht und beeinflussbar: 20 Prozent sind auf Faktoren zurückzuführen, die wir nicht beeinflussen können wie z. B. Alter, Geschlecht, erbliche Belastung oder frühere Virusinfektionen.

Die 9 wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren: So entlasten Sie Ihr Herz

  • Reduzieren Sie Übergewicht! Vor allem zu viel Bauchumfang macht dem Herz zu schaffen. Jeder Zentimeter weniger sorgt für Entlastung und mehr Vitalität.
  • Bewegen Sie sich! Schon ein täglicher Spaziergang hält Ihren Herzmuskel fit!
  • Essen Sie, was Ihr Herz begehrt! Abwechslungsreich, vollwertig und frisch – da freuen sich Herz und Seele.
  • Hören Sie auf zu rauchen! Der Wille zählt. Zusätzlich können Entwöhnungskurse unterstützen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.
  • Lassen Sie sich nicht stressen! Vor allem negativer Stress treibt den Blutdruck in die Höhe. Sorgen Sie aktiv für Ausgleich und Entspannung.
  • Achten Sie auf Ihren Cholesterinspiegel! Einige Fette erhöhen die Blutfettwerte und setzen dem Herzen zu, andere schützen es.
  • Schlafen Sie gut! Schlaf ist Erholungszeit, auch für unser Herz.
  • Achten Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel und essen Sie weniger süß! Zu viel Zucker ist nicht nur schlecht für die Figur, sondern auch für das Herz.
  • Hoher Blutdruck ist Gift fürs Herz! Lassen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck überprüfen. Falls ein erhöhter Blutdruck besteht, sollte er vom Arzt behandelt werden.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren kennen und vorsorgen

  • Alter: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt mit zunehmendem Alter. Je älter man ist, desto wichtiger ist es, seine Werte (Blutdruck, Blutfett- und Blutzuckerspiegel) regelmäßig überprüfen zu lassen
  • Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko, zu erkranken. Für sie ist es besonders wichtig, sich regelmäßig durchchecken zu lassen.
  • Familiäre Vorbelastung: Sind nahe Familienangehörige, bei weiblichen Familienangehörigen ersten Grades vor dem 65. und bei männlichen vor dem 55. Lebensjahr, von Koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Hirnschlag betroffen, steigt das eigene Risiko. Seine Werte im Blick zu haben in Kombination mit einem herzgesunden Lebensstil beugt vor.
  • Virusinfektionen: Virusinfektion wie z.B. grippale Infekte können in seltenen Fällen zu einer Entzündung des Herzens führen. Bei Verdacht gibt eine kardiologische Untersuchung Aufschluss.

Übrigens

Herzgesundheit ist kein Zufall! Was Sie selbst tun können, möchten wir Ihnen in unserem Online-Coach „ans Herz legen“. Melden Sie sich jetzt kostenlos an und erfahren Sie in verschiedenen Lektionen wie Sie den Motor Ihres Lebens jung, fit und gesund halten können.

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Herzgesunde Fakten

Regelmäßiges Training  senkt den Bluthochdruck ähnlich wie manches Medikament.
Kirschen und rote Beeren enthalten entzündungshemmende Stoffe, die Herz und Blutgefäße schützen.
Depressionen belasten das Herz ähnlich stark wie das Rauchen.
Ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche können das Herzerkrankungsrisiko um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Klassische Musik wirkt wohltuend auf unser Herz. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben sich vor allem Werke von Komponisten wie Bach und Mozart bewährt.
Ein hoher Zuckeranteil in der Nahrung fördert nicht nur Übergewicht, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach einer neuen Studie stieg die kardiovaskulär bedingte Sterberate prozentual mit dem Zuckerkonsum der Probanden.
Akuter emotionaler Stress ist bei Frauen häufigster, bei Männern zweithäufigster Infarktauslöser.
Der tägliche Verzehr von einem Stück dunkler Schokolade kann das Risiko für Herzerkrankungen senken. Die im Kakao enthaltenen Flavonoide haben einen positiven Effekt auf die Elastizität der Blutgefäße und den Blutdruck.
Frischer Knoblauch ist in der Lage, hohe Blutfettwerte zu senken und zur Normalisierung des Blutdrucks beizutragen. Er soll sogar Blutgerinnsel auflösen und freie Radikale unschädlich machen.
Gute Zahnhygiene trägt vermutlich zu einem gesunden Herzen bei. Experten glauben, dass Karies oder Entzündungen ein beitragender Faktor zu Herzerkrankungen sein können.
Mindestens sieben Stunden Nachtschlaf täglich senken das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung um 22 Prozent.
Schon ein täglicher Spaziergang von 30 bis 45 Minuten halbiert das Risiko für Durchblutungsstörungen in den Herzkrankgefäßen.
Sex regt nicht nur das Immunsystem an, sondern beugt auch Herzerkrankungen vor. Durch die körperliche Belastung wird das Herz-Kreislauf-System trainiert, zusätzlich schütten wir Hormone aus, die Stress abbauen und glücklich machen.
Der Verzehr von 5 Gramm Transfettsäuren steigert das Herzinfarktrisiko um 25 Prozent. Zum Vergleich: Eine Portion Pommes hat 6,8 Gramm Transfette.
Das Infarktrisiko einer 50-jährigen Raucherin ist viermal so hoch wie das einer gleichaltrigen Nichtraucherin.
Hundebesitzer haben ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das tägliche Gassi-Gehen hält fit, hinzu kommt die beruhigende Wirkung eines Tieres.
Mindestens 80 Prozent der Herzerkrankungen lassen sich durch einen gesünderen Lebenswandel und dem Vermeiden der bekannten Risikofaktoren verhindern.
Ärger macht krank. Wer sich ständig über den Partner, die Kinder oder Kollegen ärgert, hat ein um 30 Prozent erhöhtes Infarktrisiko.
Das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist bei Menschen, die im Alltag vorwiegend sitzen, doppelt so hoch ist wie bei denjenigen, die täglich körperlich aktiv sind.
Ballaststoffe schützen das Herz. Sie sorgen nicht nur für eine geregelte Verdauung, sondern wirken antientzündlich und haben positive Auswirkungen auf Blutzucker- und Insulinspiegel.
Ein Jahr nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit auf etwa die Hälfte.
Regelmäßiger Sport verbessert den Zustand der Blutgefäße und repariert sogar teilweise bereits entstandene Schäden.
Wer viel Obst und Gemüse isst, senkt sein Risiko für Herzkrankheiten. Die wertvollen Inhaltsstoffe (z.B. antioxidative Substanzen, lösliche Ballaststoffe, Magnesium, Kalium, Folat) schützen Herz und Gefäße.

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Über 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt.

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